Bewertung & Multiples

Unternehmensbewertung mit Multiplikatorverfahren

Lernen Sie hier, was Multiples sind und was bei einer Unternehmensbewertung wichtig ist.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Ein Multiplikator („Multiple”) ist eine Vergleichsgröße und dient als gängiges Mittel zur Berechnung des Unternehmenswertes.
  • Bei der Berechnung des Unternehmenswertes werden Multiplikatoren von den Verkäufen vergleichbarer Unternehmen herangezogen.
  • Bei der Auswahl eines Multiplikators werden Kennzahlen wie das EBIT, EBITDA oder der Umsatz des zu bewertenden Unternehmens eingesetzt.
  • Bei der Auswahl der richtigen Vergleichsgruppe werden Kennzahlen wie die Mitarbeiteranzahl, Unternehmensgröße und vergleichbare Finanz- und Vermögensstruktur der Vergleichsunternehmen berücksichtigt.
  • Der Unternehmenswert lässt sich zwischen Gesamtunternehmenswert und dem Wert des Eigenkapitals unterscheiden.

Was sagt ein Multiple aus?

Ein Multiple bzw. Multiplikatorverfahren ist eine Vergleichsgröße und dient als gängiges Mittel zur Berechnung des Unternehmenswertes. Das Multiplikatorverfahren wird den marktorientierten Bewertungsmethoden zugeordnet. Durch die Multiplikation einer Betriebskennzahl mit einer entsprechenden Verhältniskennzahl (Multiplikator) kann der Unternehmenswert ermittelt werden.

In der marktorientierten Unternehmensbewertung werden zudem zwei Arten von Multiples unterschieden: Börsen-Multiples und M&A-Multiples. Bei Börsen-Multiples basieren die Verhältniszahlen auf den Börsenkursen vergleichbarer börsennotierter Unternehmen. Demgegenüber basieren die Verhältniszahlen bei den M&A-Multiples auf den bezahlten Kaufpreisen bei Unternehmenskäufen.

Wie wird das Multiplikatorverfahren angewendet?

Bei der Berechnung des Unternehmenswertes werden Multiplikatoren von den Verkäufen vergleichbarer Unternehmen herangezogen. Aus dem Ergebnis wird anschließend der Durchschnittswert ermittelt. Im nächsten Schritt wird der Wert mit der gewählten Kennzahl des zu bewertenden Unternehmens multipliziert.

Unternehmenswert = Bezugsgröße x Multiplikator

Hierbei sind folgende Variablen gegeben. Bei der Auswahl eines Multiplikators werden Kennzahlen wie beispielsweise das EBIT, EBITDA oder der Umsatz des zu bewertenden Unternehmens in das Verhältnis zum Unternehmenswert eingesetzt. Bei der Auswahl der richtigen Vergleichsgruppe werden Kennzahlen wie die Mitarbeiteranzahl, Unternehmensgröße und vergleichbare Finanz- und Vermögensstruktur der Vergleichsunternehmen bzw. vergleichbare M&A-Transaktionen berücksichtigt.

Des Weiteren lässt sich der Unternehmenswert zwischen Gesamtunternehmenswert (engl. „Enterprise Value“) und dem Wert des Eigenkapitals (engl. „Equity Value“) unterscheiden. Hierbei ist für den Anteilseigner der Equity Value am relevantesten und lässt sich wie folgt errechnen: Enterprise Value abzüglich Finanzschulden mit einer Addition überschüssiger liquider Mittel.

Equity Value = Enterprise Value – Finanzschulden + überschüssige liquide Mittel

Vor- und Nachteile des Multiplikator­verfahrens

Dadurch, dass das Multiplikatorverfahren auf den Zahlen von realen Transaktionen basiert, weist es einen hohen Praxisbezug auf. Auch die Durchführung lässt sich einfacher umsetzen, solange man über einen ausreichenden Datensatz von Unternehmenstransaktionen verfügt.

Jedoch zeigt dieser Punkt eine Grundproblematik auf, da nur wenige öffentlich zugängliche Daten von Unternehmenstransaktionen vorhanden sind, so dass die Datenmenge in einigen Fällen nicht ausreichend ist. Dennoch ermöglicht uns das Verfahren eine erste grobe Vorstellung vom Wert eines Unternehmens zu erhalten oder die Plausibilität eines berechneten Unternehmenswerts zu überprüfen.

Diese Erklärung des Begriffs „Multiplikator” ist Teil des Firmenkredit-Wissens, bereitgestellt von der Teylor AG.

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