Lernen Sie hier, was Scale-Ups sind.
Für den Begriff „Scale-up“ gibt es verschiedene Definitionen, die sich in Details unterscheiden. Im Kern wird damit aber eine Firma bezeichnet, die ihre Start-up-Phase hinter sich gelassen hat und sich auf dem Weg zum etablierten Unternehmen befindet: Das Geschäftsmodell konnte bereits am Markt platziert werden; es hat sich ein erster Kundenstamm entwickelt. In der Scale-up-Phase geht es nun darum, die Marktposition weiter zu festigen und das Unternehmen nachhaltig aufzustellen.
Charakteristisch für ein Scale-up ist das oft sprunghafte Wachstum. Auch hier schwanken die Zahlen, aber ab 15 bis 25 Mitarbeitenden und einem jährlichen Wachstum bei Belegschaft und Umsatz von circa 25 Prozent, spricht man meist von einem Scale-up.
Das ist allerdings nicht die Grenze des Möglichen – es gibt Scale-ups, gerade in der Digitalökonomie, die pro Jahr um ein Mehrfaches ihrer Größe wachsen. Die Herausforderung für viele der jungen Firmen ist es, das prinzipiell mögliche Wachstum auch zu realisieren und für die weitere Entwicklung in die richtigen Bahnen zu lenken.
Erfolgreiche Scale-ups wachsen nicht nur quantitativ. Sie passen sich auch in Struktur und Prozessen an die Anforderungen ihrer Unternehmensphase an. Wo Start-ups noch in kleinen Teams und meist unter der Ägide der Gründerinnen und Gründer ad hoc Lösungen entwickeln, benötigen Scale-ups andere Ansätze. Sie müssen meist:
Aufgrund der komplexen Herausforderungen und der spezifischen Struktur von Scale-ups, besitzt das Thema Finanzierung einen besonderen Stellenwert. Wo Start-ups häufig noch eigenfinanziert sind oder auf öffentliche Förderungen oder Venture Capital zurückgreifen können, müssen sich Scale-ups auf andere Quellen stützen. Es besteht erhöhter Bedarf an Fremdkapital, da das Unternehmen ansonsten mit jeder Finanzierungsrunde ein Stück weit abhängiger von mitspracheberechtigten Eigenkapitalgebern wird.
Das Portfolio klassischer Banken bildet die Scale-up-Finanzierung nur selten ab – junge, stark wachsende Unternehmen besitzen zwar innovative und aussichtsreiche Geschäftsmodelle, arbeiten oft jedoch noch nicht rentabel. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben, Bonitätserwartungen und interner Risikorichtlinien müssen Banken Engagements hier meist ablehnen.
Lösungen bieten stattdessen Ansätze wie Online-Plattformen oder Venture Debt. Bei Letzterem wird das Wagniskapital von Unternehmen und privaten Geldgebern in Fonds gesammelt und aus diesen heraus Kredite an Scale-ups vergeben. Bei spezialisierten Online-Plattformen wie Teylor wird die Kreditvergabe beispielsweise durch einen Kreditfonds an wachsende Unternehmen arrangiert.