Lernen Sie hier, was OPos- und SuSa-Listen beinhalten und warum sie bei Firmenkrediten relevant sind.
Sie wurden kürzlich auf die OPos- und SuSa-Listen Ihres Unternehmens angesprochen? Wir erklären Ihnen, was die etwas kryptischen Abkürzungen bedeuten.
Die Abkürzungen „OPos-“ und „SuSa-Liste“ stehen für „Offene-Posten-Liste“ und „Summen-und-Saldenliste“. Beides sind meist monatlich angefertigte Ergänzungen zur BWA, der betriebswirtschaftlichen Auswertung eines Unternehmens.
Die Summen-und-Saldenliste ist eine Auflistung aller Konten entsprechend der Gliederung des verwendeten Kontenrahmens mit ihren jeweiligen Kontobewegungen über einen Zeitraum und ihren Anfangs- und Endsaldo.
Die Offene-Posten-Liste enthält die offenen Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Also: die ausstehenden Zahlungen der Kunden, aber auch die Beträge, die das Unternehmen selbst seinen Lieferanten und Dienstleistern schuldet.
Diese Liste ist ähnlich aufgebaut, wie die Bilanz eines Unternehmens. Sie enthält Aktivkonten, in die etwa eingekaufte Waren, Maschinen und Forderungen des Betriebes fallen. Demgegenüber stehen Passivkonten, die Positionen wie Fremdkapital oder Rückstellungen enthalten.
Hinzu kommen sogenannte Erfolgskonten. Das sind etwa Umsatzerlöskonten oder Konten zu den anfallenden Aufwendungen. Zudem gibt es Konten zu den Debitoren, den Schuldnern des Unternehmens, und zu seinen Kreditoren, den Gläubigern – etwa Lieferanten. Aus letzteren beiden Konten ist ersichtlich, wie hoch die aktuell ausstehenden Forderungen und Verbindlichkeiten sind.
Allerdings erfolgt hier keine detaillierte Einzelauflistung der Rechnungen – dafür gibt es die OPos-Liste. Die SuSa-Liste erfasst die jeweiligen Kontobewegungen im Soll und Haben über einen Monat.
Also beispielsweise: Welcher Umsatz wurde diesen Monat eingefahren? Hinzu kommen die Werte für die zusammengefassten Kontobewegungen in den bisherigen Monaten des Geschäftsjahres und der Anfangsbestand und der Endsaldo.
In der monatlichen OPos-Liste ist jede ausstehende eigene Verbindlichkeit und jede unbeglichene Forderung an einen Kunden separat aufgeführt. Diese offenen Posten sind durch umfassende Informationen umschrieben:
Die OPos-Liste bietet eine Übersicht über die erwarteten Geld-Zu- und -Abflüsse aus dem operativen Geschäft. Daran lässt sich die Liquiditätssituation des Unternehmens erkennen. Auch für die Zahlungsabwicklung und das Mahnwesen ist die OPos-Liste nützlich, denn durch sie ist ersichtlich, wann ein Posten in Verzug gerät.
Mit der SuSa-Liste kann innerhalb des Jahres ein Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens geworfen werden. Geübten Analysten bietet sie einen Überblick über die Entwicklung der Vermögens- und Ertragslage sowie über die Herkunft und Verwendung von Geldmitteln. Steuerberater können daraus auch Prognosen zu erwarteten Abgaben ableiten.
Nicht nur für die interne Betriebsanalyse sind die Listen nützlich. Auch Investoren oder Banken können vor anstehenden Engagements einen Blick in die Datensammlungen verlangen. Die Summen-und-Salden-Liste dient beispielsweise zur Überprüfung der Werte aus der BWA. Außerdem lassen sich aus beiden Listen Erkenntnisse für die Bonitätsprüfung des Unternehmens gewinnen.