Kredithürde

Kredithürde -
was ist das?

Lernen Sie hier, was die KfW-ifo-Kredithürde ist.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Die KfW-ifo-Kredithürde ist ein Indikator für den Zugang von Unternehmen zu Bankfinanzierungen.
  • Für die Erhebung werden vierteljährlich Unternehmen, die sich zuletzt in Verhandlungen über einen Kredit befanden, nach ihrer Einschätzung befragt.
  • Bei steigender Kredithürde werden Finanzierungsalternativen zur Hausbank immer wichtiger.

Was ist die Kredithürde?

Die KfW-ifo-Kredithürde wurde als Indikator entwickelt, um den Zugang von Unternehmen zu Bankkrediten abzubilden. Mögliche Kreditklemmen sollen so rechtzeitig erkannt werden. Für die regelmäßige Erhebung werden Unternehmen befragt, die in den jeweils vergangenen drei Monaten Kreditverhandlungen mit Banken geführt haben. Die „Kredithürde“ gibt dann den Prozentanteil der Unternehmen an, der das Bankverhalten in den Kreditverhandlungen als „restriktiv“ beschreibt.

Zur Methodik der Kredithürde

Bis 2017 zielten die Fragen der Erhebung nicht auf die individuellen Erfahrungen der Firmen in den Kreditverhandlungen ab. Es kam zu einer Überarbeitung der Methodik. Heute werden für die KfW-ifo-Kredithürde vierteljährlich rund 9.000 Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftszweigen befragt. Ein Großteil der Teilnehmer stammt dabei aus dem Mittelstand – die Betriebe haben nicht mehr als 500 Beschäftigte und erzielen maximal 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Die Befragungsergebnisse werden nach Unternehmensgröße und Sektoren differenziert.

Wohin entwickelt sich die Kredithürde?

Unabhängig kurzfristiger Schwankungen ließ die KfW-ifo-Kredithürde zuletzt eine Tendenz erkennen: Während für Großunternehmen die Finanzierungshindernisse eher abnahmen, verschlechterte sich für kleine und mittelständische Firmen der Zugang zu Fremdkapital. Auch angesichts der Herausforderungen der Corona-Pandemie stiegen die Hürden für KMU in Kreditverhandlungen. Dabei benötigt gerade der durch digitale Transformation, Strukturwandel, Generationswechsel und Rezession unter Druck geratene Mittelstand Kapital zur Liquiditätssicherung, für Investitionen oder für Wachstum.

Kredithürde unterstreicht Bedeutung alternativer Finanzierung

Die Kredithürde ist ein zentraler Indikator für die Versorgung der mittelständischen Wirtschaft mit Finanzierungsangeboten. Steigt die Hürde im Bereich des klassischen Fremdkapitals, werden Finanzierungsalternativen benötigt.

In den letzten Jahren haben sich neue Ansätze etabliert. Zum Beispiel werden über Onlineplattformen Kredite für KMU arrangiert. Im Gegensatz zu typischen Bankdarlehen sind die Prozesse vollständig digitalisiert und die Abläufe beschleunigt. Mit einer weiter steigenden Kredithürde – gerade im Mittelstand - werden die Bedeutung ergänzender Lösungen und alternativen Kapitals nochmals an Bedeutung gewinnen.

Diese Erklärung des Begriffs „Kredithürde” ist Teil des Firmenkredit-Wissens, bereitgestellt von der Teylor AG.

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