Lernen Sie hier, was der Crefo Score ist, woher der Begriff kommt und was er für Unternehmen bedeutet.
Der Bonitätsindex der Wirtschaftsauskunftei Creditreform wird oft als Crefo Score bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen Bewertungsmaßstab zur Bonität, also der Kreditwürdigkeit, etwa von Unternehmen.
Der Begriff sollte allerdings nicht mit „CrefoScore“ verwechselt werden. Dabei handelt es sich um ein spezielles Produkt der Auskunftei – eine Software, mit der sich das Kreditrisikomanagement automatisieren lässt. In diesem Beitrag geht es ausschließlich um den Crefo Score als Bonitätsindex.
Der Bonitätsindex der Wirtschaftsauskunftei ist eine Art Punkteskala mit Zahlenwerten von 100 bis 600. Diese Werte stehen stellvertretend für die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens.
Ein Crefo Score von 100 bildet eine ausgezeichnete Bonität ab, wohingegen eine 600 mit einer Zahlungseinstellung gleichzusetzen ist.
Dem Score ist stets eine Prozentzahl gegenübergestellt, die die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls wiedergibt. Ein niedriger Score korrespondiert dabei immer mit einer niedrigen Ausfallwahrscheinlichkeit – wohingegen ein wahrscheinlicher Zahlungsausfall mit einer hohen Punktzahl beim Bonitätsindex einhergeht.
Die Auskunftei Creditreform bezieht regelmäßig Wirtschaftsinformationen über Unternehmen aus unterschiedlichen Quellen. Hierzu zählen unter anderem:
Diese Informationen werden gewichtet und anhand mathematisch-statistischer Verfahren wird daraus der Bonitätsindex berechnet.
Für die Wahrscheinlichkeit des Zahlungsausfalls werden laut Creditreform zudem unterschiedliche Kriterien herangezogen: die Auftragslage, der Umsatz, die Mitarbeiterzahl und das Branchenrisiko.
Die Berechnungsverfahren würden dabei permanent aktualisiert und weiterentwickelt, um strukturelle Veränderungen der Wirtschaft und sich wandelnde Ausfallrisiken einzelner Marktbereiche abzubilden.
Der Bonitätsindex eines Unternehmens wird meist zu Rate gezogen, wenn Dienstleister, Lieferanten, Finanzierer oder Versicherer die Zusammenarbeit mit neuen Kunden prüfen.
Doch nicht nur im Rahmen neuer Verträge oder Projekte werden die Indizes herangezogen. Dies geschieht auch, wenn mit einem bestehenden Partner länger nicht zusammengearbeitet wurde und die Beziehungen aufgefrischt werden sollen. Oder: Wenn sich etwa das Zahlungsverhalten eines Kunden plötzlich ändert.
Der Crefo Score fungiert als eine Art Gradmesser und Prognosetool, das einzuschätzen hilft, wie zuverlässig ein Kunde zahlen wird. Zudem gibt der Crefo Index auch Hinweise darauf, ob ein Unternehmen aktuell in Schieflage geraten könnte – meist bei einem sehr hohen Score.
Der Index wird regelmäßig auch bei den Kreditentscheidungen von Finanzierern und Banken eingesetzt. Er kann also durchaus auch ein Kriterium dafür sein, ob eine Firma ein Darlehen bewilligt bekommt und zu welchen Konditionen dies geschieht.
Dabei ist der Crefo Score nicht der einzige Bonitätsindex, auf den sich Stakeholder stützen können. Es gibt eine ganze Reihe weiterer Indizes anderer Wirtschaftsauskunfteien.